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Kaum etwas bringt für mich die Spätsommerzeit besser auf den Tisch als ein klassischer Pflaumenkuchen mit Streuseln. Das Rezept überzeugt durch seine Einfachheit, den herrlichen Duft und das harmonische Zusammenspiel von mürbem Teig, süß-säuerlichen Zwetschgen und knusprigen Streuseln — genau so, wie ich es schon als Kind bei meiner Nonna essen durfte.
In meiner Familie ist dieser Kuchen ein echter Dauerbrenner. Der Duft beim Backen weckt Kindheitserinnerungen und ich genieße ihn am liebsten noch leicht warm mit etwas Sahne.
Zutaten
- Weizenmehl (400 g, Typ 405 oder 550): Gibt dem Teig Struktur und sorgt für ein feines Mundgefühl. Frisch gemahlenes Mehl bringt noch mehr Aroma.
- Kalte Butter (270 g): Macht Teig und Streusel wunderbar zart und sorgt für vollen Geschmack. Unbedingt gekühlt verarbeiten.
- Zucker (130 g): Für die richtige Süße im Teig und auf den Früchten. Bei braunem Zucker werden die Streusel besonders aromatisch.
- Vanillezucker (1 EL): Rundet den Geschmack ab, am besten echte Vanille verwenden.
- Backpulver (½ Päckchen, ca. 7 g): Sorgt dafür, dass der Teig schön locker wird.
- Abrieb einer Bio-Zitrone: Bringt Frische und einen Hauch Säure ins Gebäck. Nur unbehandelte Bio-Zitronen nehmen!
- Prise Salz: Verstärkt das Aroma.
- Ei (1 Stück, optional zusätzlich 1 Eigelb): Für Bindung und eine feine Konsistenz im Mürbeteig. Bio- oder Freilandeier haben meist den besten Geschmack.
- Zwetschgen oder Pflaumen (1 kg): Reife Früchte mit fester Haut und intensivem Aroma wählen.
- Brauner oder weißer Zucker (1–2 EL): Unterstützt den Fruchtgeschmack, brauner Zucker gibt zusätzlich eine karamellige Note.
- Etwas Butter zum Einfetten der Form: Verhindert Ankleben und gibt ein feines Aroma.
- Puderzucker zum Bestäuben: Für das klassische Finish vor dem Servieren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Mürbeteig zubereiten:
- Mehl und Backpulver sorgfältig in eine große Schüssel sieben, damit der Teig besonders fein wird. Zucker, Vanillezucker, Zitronenabrieb, eine Prise Salz sowie kalte Butter in Stücken und das Ei hinzugeben. Alles rasch mit kühlen Händen oder Knethaken zu einem krümeligen Teig verkneten.
- Teig trennen:
- Ungefähr ein Drittel des Teiges für die Streusel zur Seite legen. Den übrigen Teig kurz, aber sorgfältig zusammenkneten, sodass er schön mürbe bleibt.
- Springform vorbereiten:
- Die Springform gründlich mit Butter einfetten. Den Großteil des Teiges gleichmäßig auf dem Boden und etwas am Rand andrücken. Die Form mit dem Teig für 15 Minuten in den Kühlschrank stellen, damit sie beim Backen ihre Form hält.
- Pflaumen vorbereiten:
- Zwetschgen oder Pflaumen waschen, halbieren und entkernen. Die gekühlte Form dicht an dicht mit den Fruchthälften belegen. Mit etwas braunem oder weißem Zucker bestreuen, um die leichte Säure der Früchte auszugleichen.
- Streusel und Backen:
- Die beiseitegelegten Teigkrümel als Streusel locker über die Früchte verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 180°C Ober-/Unterhitze etwa 40 Minuten backen, bis die Streusel goldgelb sind und der Duft durch die Küche zieht.
- Abkühlen und Servieren:
- Nach dem Backen den Kuchen in der Form vollständig auskühlen lassen. Vor dem Servieren großzügig mit Puderzucker bestäuben.
Ich liebe es, wenn die Zwetschgen beim Backen ihren Saft abgeben und die Streusel diesen aufnehmen. An Sonntagnachmittagen durfte ich als Kind immer den Streuselteig naschen — das war für mich der beste Teil der Vorbereitung!
Aufbewahrungstipps
Der Kuchen hält sich, gut abgedeckt, bis zu drei Tage im Kühlschrank und bleibt dabei wunderbar saftig. Wer mag, kann ihn auch leicht im Ofen aufwärmen — frisch bestäubt mit Puderzucker schmeckt er fast wie gerade gebacken. Für längere Aufbewahrung lässt sich der Kuchen in Stücke geschnitten auch prima einfrieren und nach Bedarf sanft auftauen.
Zutaten-Alternativen
Wer es nussiger mag, tauscht einen Teil des Mehls (etwa 50 g) gegen gemahlene Mandeln. Auch Aprikosen oder Mirabellen funktionieren hervorragend als Belag. Bei Laktoseunverträglichkeit kannst du die Butter problemlos durch pflanzliche Margarine ersetzen.
Serviervorschläge & Kultureller Hintergrund
Mit frisch geschlagener Sahne oder einer Kugel Vanilleeis wird der Kuchen zum perfekten Dessert für Gäste. Besonders köstlich: Kurz vor dem Servieren noch etwas warm machen — so duftet er fast unwiderstehlich. Pflaumenkuchen mit Streuseln ist ein Klassiker der deutschen Sommer- und Herbstküche. Besonders in Regionen mit vielen Streuobstwiesen gehört er zum guten Ton auf jedem Kaffeetisch. In meiner Familie werden zur Saison oft mehrere Kuchen gebacken und an Freunde und Nachbarn verteilt — so verbindet dieser Kuchen Generationen.
Saisonale Abwandlungen
Im Frühling schmeckt der Kuchen mit Rhabarber, im Sommer mit Aprikosen oder Beeren. Im Herbst, wenn die Zwetschgen reif sind, ist die perfekte Zeit für das Original.
Dieser Pflaumenkuchen gelingt immer, bringt ein Stück Tradition auf den Tisch und lässt sich ganz nach Geschmack abwandeln. Damit ist er für mich das perfekte Rezept zum Ende des Sommers — egal, ob für die Familie oder zum Kaffeekränzchen mit Freunden.
Häufige Fragen zum Rezept
- → Wie verhindere ich, dass der Boden durchweicht?
Bestreue den Teigboden vor dem Belegen mit ein bis zwei Esslöffeln gemahlenen Mandeln oder Semmelbröseln. So saugen sie überschüssige Feuchtigkeit auf.
- → Kann ich auch reine Pflaumen statt Zwetschgen nehmen?
Ja, du kannst sowohl Zwetschgen als auch andere Pflaumensorten verwenden. Zwetschgen bringen jedoch typisches Aroma und Struktur.
- → Wodurch werden die Streusel besonders knusprig?
Verwende kalte Butter und knete die Streusel nur kurz mit den Händen. Das sorgt für eine lockere, knusprige Textur nach dem Backen.
- → Kann ich den Kuchen vegan zubereiten?
Ja, ersetze Butter durch vegane Margarine und das Ei durch 2–3 EL Apfelmus oder Sojajoghurt. So gelingt auch die pflanzliche Variante.
- → Wie bewahre ich den Pflaumenkuchen am besten auf?
Im Kühlschrank hält sich der Kuchen in einer luftdichten Dose 2–3 Tage frisch. Vor dem Servieren kurz bei Zimmertemperatur stehen lassen.